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Warum jedes Unternehmen eine Meldestelle haben sollte

Martin Meng
Martin Meng
CEO, Geschäftsführer
04. Dezember 2023 · 18 Minuten Lesezeit
Mitarbeiter zustimmend

Warum jedes Unternehmen eine Meldestelle haben sollte

Seit dem 2. Juli 2023 sind alle Unternehmen mit mehr als 249 Mitarbeitenden dazu verpflichtet, eine sogenannte interne Hinweisgeberstelle in ihrem Unternehmen zu betreiben, über die Hinweisgeberinnen und Hinweisgeber die Möglichkeit haben, Missstände zu melden. Für Unternehmen ab 50 Beschäftigten gilt dies ab dem 17. Dezember 2023. Doch während viele Unternehmen bereits jetzt oder in Zukunft gesetzlich zur Einrichtung interner Hinweisgeberstellen verpflichtet sind, werden auch immer mehr Unternehmen unterhalb der Schwelle von 50 Mitarbeitenden auf die strategischen Vorteile eines solchen Systems aufmerksam. Doch was macht eine interne Meldestelle auch ohne gesetzliche Verpflichtung so wertvoll? Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile interner Hinweisgebersysteme. Er zeigt auf, warum jedes Unternehmen, unabhängig von Größe und Branche, davon profitieren kann.

1. Whistleblowing und Hinweisgeberschutzgesetz

Das Hinweisgeberschutzgesetz dient dem Schutz von Hinweisgebern und fördert die Einrichtung von Meldestellen in Unternehmen. Der Schutz von Hinweisgebern gilt unabhängig davon, ob ein Unternehmen zur Einrichtung eines Hinweisgebersystems verpflichtet ist. Durch das Hinweisgeberschutzgesetz wird der Schutz von natürlichen Personen geregelt, die im Zusammenhang mit ihrer beruflichen Tätigkeit oder im Vorfeld einer beruflichen Tätigkeit Kenntnis von Verstößen erlangen und diese den nach diesem Gesetz vorgesehenen Meldestellen melden oder offenlegen (Hinweisgeber) (HinSchG § 1 Abs. 1). Damit haben potenzielle Hinweisgeber nach dem HinSchG jederzeit die Möglichkeit, sich mit ihren zu offenbarenden Sachverhalten auch an externe Meldestellen zu wenden. Auch aufgrund dieser Tatsache hat das Hinweisgeberschutzgesetz nicht nur für Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden, die gesetzlich zur Einrichtung einer internen Meldestelle verpflichtet sind, sondern auch für kleinere Unternehmen weitreichende Implikationen. Denn Mitarbeitende haben immer die Möglichkeit, Hinweise zu geben. Für kleinere Unternehmen, die keine eigene Meldestelle betreiben, bedeutet dies, dass Missstände im Zweifelsfall direkt bei den Behörden landen.

2. Interne vs. externe Meldestelle für Missstände

Zwar sieht das Hinweisgeberschutzgesetz vor, dass interne Meldestellen von den Mitarbeitenden vorrangig zu nutzen sind, was das geltende Gesetz von vielen Entwürfen aus der Vergangenheit unterscheidet. Steht eine interne Meldestelle jedoch gar nicht zur Verfügung, so ist diese Priorisierung obsolet. Mit anderen Worten: Hinweisgeber sollen nun interne Meldestellen gegenüber externen Meldungen, also Meldungen an behördliche Meldestellen, bevorzugen, wenn intern wirksam gegen Verstöße vorgegangen werden kann, was die Notwendigkeit der Einrichtung eines internen Beschwerdeverfahrens unterstreicht. Interne Meldestellen Interne Meldestellen dienen als sicherer Kanal für Mitarbeiter, um Bedenken innerhalb der Organisation zu äußern. Interne Meldestellen sind Einrichtungen innerhalb einer Organisation, bei denen Mitarbeiter Missstände melden können. Sie sind vertraulich und schützen die Identität des Hinweisgebers.

Die Vorteile einer internen Meldestelle sind:

  • Vertraulichkeit: Die Informationen bleiben innerhalb des Unternehmens, wodurch die Privatsphäre geschützt wird.

  • Schnellere Reaktion: Das Unternehmen kann direkt und effizient auf gemeldete Probleme reagieren.

  • Verbesserung der Unternehmenskultur: Die Existenz einer Meldestelle fördert eine Kultur der Offenheit und Ehrlichkeit.

  • Förderung von Transparenz, Dokumentations- und Rechenschaftspflichten

Externe Meldestellen

Im Gegensatz dazu sind externe Meldestellen unabhängige, bei staatlichen Behörden eingerichtete Kanäle, bei denen Hinweisgeber ebenfalls Missstände melden können. 

Dies kann zu negativer öffentlicher Aufmerksamkeit führen. Zudem kann sich der Whistleblower, sofern er keine interne Meldestelle oder anderweitig Gehör findet oder dieser eine Benachteiligung erfährt, dazu aufgefordert fühlen, sich an externe Meldestellen zu wenden. Denn das Hinweisgeberschutzgesetz bezweckt den Schutz von Hinweisgebern (Whistleblowern) vor jedweder Form von Repressalien oder der beruflichen Benachteiligungen!

3. Vorteile einer internen Hinweisgeberstelle

Frühwarnsystem

Ein internes Hinweisgebersystem dient als Frühwarnsystem, das Probleme identifizieren kann, bevor sie eskalieren. Es bietet Mitarbeitern eine Plattform, auf der sie Bedenken oder Fehlverhalten melden können, ohne Angst vor Repressalien haben zu müssen. So können Unternehmen rechtzeitig intervenieren und potenzielle Krisen vermeiden.

Mehr Kontrolle

Durch die Einrichtung einer internen Meldestelle behalten Unternehmen die Kontrolle über sensible Informationen. Es ermöglicht die interne Bearbeitung von Hinweisen. Dies schützt nicht nur die Privatsphäre, sondern ermöglicht auch eine effizientere und gezieltere Problemlösung.

Mehr Handlungsfreiheit

Interne Hinweisgeberstellen geben Unternehmen die Möglichkeit, Probleme selbst zu lösen. Sie bieten mehr Handlungsfreiheit, indem sie es ermöglichen, rechtzeitig angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Dies kann nicht nur Zeit und Geld sparen, sondern auch den Ruf des Unternehmens schützen.

Positive Unternehmenskultur und Imagepflege

Eine gut gestaltete Hinweisgeberstelle fördert eine Kultur der Offenheit und des Vertrauens. Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt und gehört und das Management kann auf eine engagierte Belegschaft zählen. Dies fördert nicht nur die Moral, sondern trägt auch zur Talentbindung bei.

4. Warum auch nicht verpflichtete Unternehmen profitieren

Gefahr der externen Meldung

Ohne interne Meldestelle könnten sich Hinweisgeber an externe Stellen wenden, was öffentliche Aufmerksamkeit, rechtliche Risiken, Vertrauens- und Reputationsverlust zur Folge haben könnte.

Deswegen empfiehlt sich die Einrichtung interner Meldekanäle und Die Implementierung einer effektiven Hinweisgeberstelle, die so attraktiv wie möglich gestaltet sein sollte. Hierzu zählt:

  • Intuitive Gestaltung: Durch eine benutzerfreundliche und ansprechende Gestaltung kann die Meldestelle dazu ermutigen, dass mehr Mitarbeiter ihre Bedenken äußern. Dies führt zu mehr Informationen und einer besseren Entscheidungsfindung.

  • Erreichbarkeit und Zugänglichkeit: Eine jederzeit erreichbare Meldestelle fördert das Vertrauen und zeigt, dass das Unternehmen sich um die Anliegen seiner Mitarbeiter kümmert. Dies erleichtert nicht nur das Melden von Bedenken, sondern kann auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter verbessern.

  • Kommunikation und Bekanntmachen: Diese Meldestelle muss im Unternehmen bekannt gemacht und durch Schulungen oder andere Wege erläutert werden.

  • Vermeidung der Eskalation an externe Stellen: Wenn keine interne Meldestelle vorhanden ist, könnten Mitarbeiter sich an externe Behörden wenden, was zu einer Eskalation führen kann. Durch die Schaffung eines internen Systems kann das Unternehmen dies verhindern und Probleme selbst lösen.

Ein erfolgreiches Hinweisgebersystem erfordert sorgfältige Planung und Implementierung. Dies beinhaltet:

  • Anforderungen und Best Practices: Die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und die Anwendung von Best Practices sind entscheidend für die Effektivität der Meldestelle.

  • Schulung von Meldestellenverantwortlichen: Die Verantwortlichen müssen geschult werden, um sicherzustellen, dass sie die Meldungen kompetent und vertraulich behandeln und Vorfälle richtig einordnen.


5. Fallbeispiele 

Es gibt zahlreiche Beispiele von Unternehmen, die erfolgreich interne Hinweisgeberstellen implementiert haben. Diese Unternehmen berichten von einer verbesserten Unternehmenskultur, schnelleren Problemlösungen und einem gesteigerten Vertrauen der Mitarbeiter.

Hier sind einige hypothetische Fallbeispiele, die insbesondere auf kleine Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern zutreffen könnten. 

Fallbeispiel 1: Potentieller Verstoß gegen Umweltvorschriften in einer kleinen Manufaktur

Unternehmen: Eine kleine Manufaktur, die handgefertigte Produkte herstellt. Situation: Ein Mitarbeiter bemerkt, dass Abfallstoffe bei der Planung eines neuen Produkts nicht ordnungsgemäß entsorgt werden könnten, was gegen lokale Umweltvorschriften verstoßen würde. Intervention: Durch die interne Hinweisgeberstelle meldet der Mitarbeiter das Problem, und das Unternehmen kann die Angelegenheit intern klären, ohne dass Behörden eingeschaltet werden müssen. Ergebnis: Der geplante Einsatz der Materialien wird geändert, um die Umweltvorschriften einzuhalten, und das Unternehmen vermeidet mögliche Bußgelder und Reputationsschäden.

Prävention von Skandalen

Die Meldestelle kann dazu beitragen, Skandale zu verhindern, indem sie eine Plattform bietet, auf der potenzielle Verstöße frühzeitig erkannt und behandelt werden können.

  • Vermeidung von Medienaufmerksamkeit: Skandale können negative Medienberichterstattung und öffentliche Empörung auslösen.

  • Schutz der Unternehmensreputation: Skandale können langfristigen Schaden anrichten, sowohl finanziell als auch reputationsmäßig.


Fallbeispiel 2: Ordnungswidrigkeit in einem kleinen Dienstleistungsunternehmen

Unternehmen: Ein kleines Dienstleistungsunternehmen im Bereich der Haushaltsreinigung. Situation: Ein Mitarbeiter entdeckt, dass das Unternehmen Reinigungsmittel bestellt hat, die verbotene Chemikalien enthalten, die auch den Mitarbeitern schaden könnten. Intervention: Der Mitarbeiter verwendet die interne Hinweisgeberstelle, um das Problem zu melden. Das Management reagiert schnell und ersetzt die verbotenen Produkte. Ergebnis: Das Unternehmen vermeidet mögliche Bußgelder und stellt sicher, dass es die gesetzlichen Vorschriften einhält und die Sicherheit der Mitarbeiter geschützt wird.

Risikominimierung

Das frühzeitige Erkennen von Missständen hilft, potenzielle Reputationsschäden oder finanzielle Verluste zu vermeiden.

  • Vermeidung von rechtlichen Problemen: Durch frühzeitige Intervention können rechtliche Herausforderungen vermieden werden.

  • Schutz des Unternehmensimages: Die rechtzeitige Behebung von Problemen kann das Image des Unternehmens schützen.


Fallbeispiel 3: Datenschutzverletzung in einem kleinen IT-Unternehmen

Unternehmen: Ein kleiner Softwareentwickler. Situation: Ein Mitarbeiter stellt fest, dass Kundendaten unsicher gespeichert werden, was gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstößt. Intervention: Durch die interne Hinweisgeberstelle meldet der Mitarbeiter das Problem, und das Unternehmen ändert seine Praktiken, um die Compliance sicherzustellen. Ergebnis: Das Unternehmen vermeidet mögliche Strafen und stärkt das Vertrauen der Kunden in seine Dienstleistungen.

Wettbewerbsvorteil durch Ethik und Transparenz

Ein ethisches Unternehmen, das Transparenz fördert, kann einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt haben.

  • Anziehung von Investoren: Ethisch verantwortungsbewusste Unternehmen können für Investoren attraktiver sein.

  • Kundenbindung: Kunden schätzen Unternehmen, die ethische Standards einhalten und transparent agieren.


Fallbeispiel 4: Verstoß gegen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften in einer kleinen Bäckerei

Unternehmen: Eine kleine Bäckerei. Situation: Ein Mitarbeiter erkennt, dass die Hygienepraktiken nicht den gesetzlichen Standards entsprechen. Intervention: Durch die Nutzung der internen Hinweisgeberstelle wird das Problem gemeldet, und das Unternehmen ergreift sofortige Maßnahmen. Ergebnis: Die Bäckerei vermeidet mögliche Bußgelder und schützt die Gesundheit der Kunden.

Proaktive Problemlösung und bessere Entscheidungsfindung

Durch das frühzeitige Erkennen von Problemen kann das Unternehmen proaktive Maßnahmen ergreifen.

  • Vermeidung von Eskalationen: Durch frühzeitiges Eingreifen können größere Krisen verhindert werden.

  • Datenbasierte Entscheidungen: Die Informationen, die durch die Meldestelle gesammelt werden, können dem Management helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Erfüllung von Kunden- und Stakeholdererwartungen

Die Einrichtung einer Meldestelle zeigt, dass das Unternehmen die Erwartungen der Kunden und Stakeholder ernst nimmt.

  • Vertrauensbildung bei Kunden: Die Kunden sehen das Engagement des Unternehmens für ethisches Verhalten.

  • Stärkung der Beziehungen zu Stakeholdern: Stakeholder sehen das Engagement des Unternehmens für Verantwortung und Transparenz.


Fallbeispiel 5: Verstoß gegen Bauvorschriften in einem kleinen Bauunternehmen

Unternehmen: Ein kleines Bauunternehmen. Situation: Ein Mitarbeiter bemerkt, dass einige Bauarbeiten nicht den örtlichen Bauvorschriften entsprechen. Intervention: Durch die interne Hinweisgeberstelle wird das Problem gemeldet, und das Unternehmen korrigiert die Bauarbeiten. Ergebnis: Das Unternehmen vermeidet mögliche Bußgelder und sorgt dafür, dass alle Bauarbeiten sicher und legal durchgeführt werden.

Die Einhaltung des Hinweisgeberschutzgesetzes und anderer relevanter Vorschriften ist für viele Unternehmen unerlässlich.

  • Einhaltung internationaler Standards: Für global agierende Unternehmen ist die Einhaltung verschiedener Gesetze von zentraler Bedeutung.

  • Vermeidung von Strafen: Die Nichteinhaltung der Gesetze kann zu erheblichen Strafen führen.

Effizienzsteigerung durch Technologie: Die Integration moderner Technologie in die Meldestelle kann die Effizienz steigern.
  • Automatisierte Berichterstattung: Moderne Whistleblower-Software kann den Berichtsprozess automatisieren und vereinfachen.

  • Verbesserte Kommunikation: Moderne Whistleblower-Software kann die Kommunikation zwischen der Meldestelle und den Whistleblowern erleichtern.


Fallbeispiele anonymer Meldungen

Fallbeispiel 1: Anonyme Meldung von Diskriminierung in einem kleinen Fitnessstudio

Unternehmen: Ein kleines Fitnessstudio. Situation: Ein Mitarbeiter wird Zeuge von Diskriminierung gegenüber Kunden aufgrund ihrer Herkunft, möchte aber anonym bleiben. Intervention: Die interne Hinweisgeberstelle ermöglicht die anonyme Meldung, und das Unternehmen schreitet ein, um die Diskriminierung zu stoppen. Ergebnis: Dank der Möglichkeit der anonymen Meldung wird das Unternehmen auf ein ernstes ethisches Problem aufmerksam und kann entsprechend handeln.

Fallbeispiel 3: Anonyme Meldung von Umweltverschmutzung in einem kleinen Bauunternehmen

Unternehmen: Ein kleines Bauunternehmen. Situation: Ein Mitarbeiter entdeckt, dass das Unternehmen gegen Umweltschutzbestimmungen verstößt, möchte aber seine Identität nicht preisgeben. Intervention: Die interne Hinweisgeberstelle ermöglicht eine anonyme Meldung, und das Unternehmen korrigiert seine Praktiken. Ergebnis: Die Anonymität fördert die Meldung eines Verstoßes, der erhebliche Umweltschäden hätte verursachen können.

Fallbeispiel 4: Anonyme Meldung von Betrug in einem kleinen Reisebüro

Unternehmen: Ein kleines Reisebüro. Situation: Ein Mitarbeiter erkennt, dass das Unternehmen irreführende Werbung verwendet, um Kunden zu täuschen, möchte aber anonym bleiben. Intervention: Die interne Hinweisgeberstelle ermöglicht eine anonyme Meldung, und das Unternehmen ändert seine Werbepraktiken. Ergebnis: Durch die Möglichkeit, das Problem anonym zu melden, wird das Unternehmen auf einen schweren Verstoß aufmerksam gemacht und kann die Praxis beenden.

Diese Fallbeispiele unterstreichen die wichtige Rolle, die die Anonymität in einem internen Hinweisgebersystem spielt. Sie ermöglicht es Mitarbeitern, ernsthafte Bedenken zu äußern, ohne Angst vor Repressalien oder anderen negativen Konsequenzen haben zu müssen. In kleinen Unternehmen, in denen die Vertraulichkeit oft schwieriger zu wahren ist, kann die Option der anonymen Meldung besonders wichtig sein. Sie fördert eine Kultur der Offenheit und des Vertrauens und ermöglicht es dem Unternehmen, auf potenzielle Verstöße zu reagieren, die sonst möglicherweise unentdeckt geblieben wären.


6. Zusammenfassung

Diese Fallbeispiele verdeutlichen, wie eine interne Hinweisgeberstelle selbst in kleinen Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern als wertvolles Instrument zur Identifizierung und Lösung ethischer und rechtlicher Verstöße dienen kann.

Die Intention des Gesetzgebers ist explizit, dass Unternehmen sich erst um ihre eigenen Missstände kümmern, bevor sich die öffentliche Hand und die Öffentlichkeit damit beschäftigt wird.

Die Einrichtung eines internen Beschwerdeverfahrens in Form einer internen Hinweisgeberstelle ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht für einige Unternehmen, sondern auch eine strategische Entscheidung, die erhebliche Vorteile bieten kann, die über die bloße Erfüllung gesetzlicher Anforderungen hinausgehen. Es ermöglicht den Unternehmen, schnell und effektiv auf Probleme zu reagieren, ohne dass externe Behörden eingeschaltet werden müssen. Dies schützt nicht nur die Reputation des Unternehmens, sondern kann auch finanzielle und rechtliche Konsequenzen vermeiden. Sie fördert die Risikominimierung, das Vertrauen der Belegschaft, den Wettbewerbsvorteil und vieles mehr. 

Ein internes Hinweisgebersytsem wird zum unverzichtbaren Werkzeug für kleine Unternehmen, um eine Vielzahl von rechtlichen und ethischen Verstößen zu identifizieren und zu beheben. Sie fördern eine Kultur der Integrität und Transparenz und ermöglichen es Unternehmen, rechtzeitig zu handeln, um potenzielle rechtliche, finanzielle und reputationsbezogene Risiken zu vermeiden. Unabhängig von der Branche oder dem Tätigkeitsbereich bietet die Einrichtung einer internen Hinweisgeberstelle einen klaren Mehrwert für jedes Unternehmen.

Von der frühzeitigen Identifikation von Problemen bis hin zur Stärkung der Unternehmenskultur - die Gründe für die Implementierung eines solchen Systems sind überzeugend. Es ist an der Zeit, dass jedes Unternehmen, unabhängig von seiner Größe oder Branche, die Möglichkeiten einer internen Hinweisgeberstelle in Betracht zieht und diese als Teil seiner ethischen und geschäftlichen Praxis implementiert.


7. Schlussfolgerung: Eine Investition in die Zukunft

Die Einrichtung einer internen Meldestelle nach dem Hinweisgeberschutzgesetz ist weit mehr als eine bürokratische Hürde oder eine gesetzliche Anforderung. Es ist eine strategische Entscheidung und eine Investition in die langfristige Gesundheit und das Wachstum des Unternehmens.

In einer Zeit, in der ethisches Handeln und Transparenz immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist die Einrichtung einer Meldestelle ein klares Signal an Mitarbeiter, Kunden, Investoren und die breite Öffentlichkeit, dass das Unternehmen diese Werte ernst nimmt.

Darüber hinaus ermöglicht es dem Unternehmen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, bevor sie zu ernsthaften Krisen eskalieren. Es stärkt das Vertrauen der Mitarbeiter, fördert eine Kultur der Offenheit und Integrität, und es kann sogar dazu beitragen, das Unternehmen vor finanziellen Verlusten und rechtlichen Problemen zu schützen.

Die Einrichtung einer Meldestelle ist daher nicht nur eine Frage der Compliance, sondern auch eine Frage der Unternehmenskultur, der Risikomanagementstrategie und der Marktpositionierung. Es ist eine Investition, die sich in vielfacher Hinsicht auszahlen kann, sowohl kurzfristig als auch langfristig.

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